12. Mai 2023

Traditionsmannschaft: Wißel und der 4:2-Sieg in Mintard

Rot-Weisser Kicker mit ganz eigenem Spielbericht zum vergangenen Spiel der RWE-Ikonen.

Traditionsmannschaft: Wißel und der 4:2-Sieg in Mintard – Rot-Weiss Essen
Kann nicht nur gut kicken, schreibt auch augenzwinkernde Berichte für die RWE-Vereinsmedien: Dirk Wißel (l.). (Archivfoto: Heidelberg)

Traditionsmannschaftskicker Dirk Wißel ist ein echter Allrounder. Der 54-Jährige war zwischen 1989 und 1991 Zweitliga-Profi bei Rot-Weiss Essen und trainierte nach seiner Karriere einige Regionalvereine. Beim FC Kray in etwa machte sich Wißel nicht nur durch den Regionalliga-Aufstieg 2012, sondern auch dank seiner überaus großen Schlagfertigkeit und der flapsigen Art einen Namen. Die beweist er auch als RWE-Traditionself-Kicker und „rasender Reporter“ des Ikonenteams in Personalunion. Diesmal berichtet Dirk Wißel in seiner ganz eigenen Kolumne vom Spiel bei Blau-Weiß Mintard.

„Unter der neuen Leitung von Frank Kurth, der die Posten Manager, Trainer, Kapitän und „ersten alles“ der Traditionsmannschaft vor einigen Wochen eingeredet bekam, trat die Elf von der Hafenstraße zu Ihrem Premierenspiel bei Blau-Weiß Mintard an. Die Gastgeber verfügen über eine wirklich namhafte Riege nicht mehr ganz knackiger, aber durchaus gut ausgebildeter Essener Amateurfußballer, die uns das Leben an diesem Samstagnachmittag wirklich schwer gemacht haben.

Nachdem man uns beim Eintreffen vorsichtig darauf hingewiesen hatte, dass das Spiel vermutlich 20 Minuten später angepfiffen wird, hegten wir die leise Hoffnung, dass der Schiedsrichter diese Zeit mal ziemlich genau von der regulären Spielzeit abziehen könnte, damit wir a) rechtzeitig von den Pflegern in unserem Seniorenheim gewendet werden können und b) die Maxi-Packung „Doppelherz“ diesmal auch ihre volle Wirkung während des Spiels behalten könnte.

Dabei gestaltete die vom neuen Bondscoach aufgestellte Formation die Partie zunächst gekonnt überlegen und erspielte sich zahlreiche sehr gute Einschussmöglichkeiten, die jedoch sämtlich ziemlich lässig verdaddelt oder von einem überragenden Schlussmann der Gastgeber zunichte gemacht wurden. Erst ab der 25. Minute, als Curtis Beckenbauer geistesgegenwärtig die komplette Ersatzbank (zwei körperliche Totalschäden und Igor Denysiuk) zum Warmhumpeln schickte, schien der Druck von der Ersatzbank die Kontaktlinsen der Jungs in Rot scharf zu stellen. Tore durch Schröder (2) und Titomir Benic zum 0:3 Halbzeitstand waren die logische Folge.

In der Halbzeit wies Frank Guardiola die Truppe noch einmal darauf hin, dass er bei weiterem grob fahrlässigem Umgang mit weiteren Torchancen nicht von einer Auswechslung auch verdienter Spieler Halt machen werde. Als die so Angesprochenen nun realisierten, dass es schwer daheim zu erklären wäre in einem Ü50-Spiel schon nach 60 Minuten (inklusive ausgiebiger Dusche) wieder bei Mutti vor der Tür zu stehen, gelobte man Besserung.

Allerdings hatte man die Rechnung in Hälfte zwei ohne einen nun wirklich gut verteidigenden und schnell umschaltenden Gegner aus Mintard gemacht, der bis zehn Minuten vor Spielende auf 2:3 herankam, was insbesondere wieder einmal auf eine recht liberale Defensivhaltung des RWE zurückzuführen war. Zum Glück erhöhte Manske fünf Minuten vor Spielende per Distanzschuss auf 4:2 aus Sicht der Essener, so dass der Coach mit diesem Endstand beim nächsten Training von einem Laktattest absehen könnte. Nichtsdestotrotz bleibt festzuhalten, dass Uli Kurth am Transfermarkt weiter tätig bleiben muss, um den scheinbar überspielten Kickern die Hacken wieder aus dem Teer zu ziehen.

Es kam aber am Ende noch schlimmer, als die bis dahin wirklich netten Gastgeber aus dem Essener Mülheim uns eine Kiste mit einer Flüssigkeit anboten, die man nur zum Abbeizen von Sportanlagen benutzt, um sie danach mit dessen Namen zu überziehen. Von da an hatte unsere Stimmung ungefähr das Niveau eines Setzkastenfestivals auf Hallig Hooge.“

Der Erfolgskader: Dennis Grüger, Alexander Volobuyev, Igor Denysiuk, Ingo Pickenäcker, Dirk Wißel, Marco Manske, Predrag Crnogaj, Michael Lorenz, Andreas Schröder, Thomas Thiel, Denniz Panchenko, Titomir Benic, Falk Kalthoff, Marc Schweiger.

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