24. Mai 2023
Isaiah Young: „Gutes Gefühl für Pokalfinale holen!“
RWE-Offensivspieler vor Saisonfinale in der 3. Liga und Endspiel im Niederrheinpokal.
Zwei Heimspiele noch, dann ist die Saison 2022/2023 Geschichte. Das bevorstehende Duell mit dem SC Verl am Samstag ab 13.30 Uhr bildet den Abschluss der ersten Spielzeit der rot-weissen Vereinsgeschichte in der eingleisigen 3. Liga. Eine Woche später (Samstag, 3. Juni, 16.15 Uhr) will RWE im Endspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen zum insgesamt zehnten Mal den Niederrheinpokal gewinnen und sich damit vor allem für den DFB-Pokal qualifizieren. Für einen möglichst optimalen Saisonabschluss an der Hafenstraße will auch Isaiah Young sorgen. Der US-amerikanische Offensivspieler gehört seit seiner Verpflichtung im Oktober 2020 zu den RWE-Leistungsträgern und hat auch an seine erste DFB-Pokal-Saison mit RWE beste Erinnerungen. Vor den beiden abschließenden Partien nahm sich der 25-Jährige Zeit für ein Interview.
Hallo Isaiah! Der Verbleib von Rot-Weiss Essen in der 3. Liga steht seit der Heimniederlage des VfB Oldenburg gegen den FSV Zwickau endgültig fest. Wie hattest Du die Partie verfolgt?
Isaiah Young: Ich hatte ein wenig vom Spiel mitbekommen. Allzu sehr hatte ich mich aber ganz bewusst nicht damit beschäftigt. Mein Blick ging nach der Niederlage in Halle schnell wieder in Richtung des Heimspiels gegen den SC Verl. Wir hätten den Klassenverbleib lieber schon aus eigener Kraft perfekt gemacht. Dennoch sind wir natürlich froh, dass es jetzt auch keine rechnerischen Zweifel mehr gibt.
Was waren Deiner Meinung nach die Gründe für das 0:2 beim Halleschen FC?
Wir haben eigentlich keine so schlechte Leistung abgeliefert. Es gab einige positive Aspekte. Wir waren über weite Strecken der Partie die bessere Mannschaft und hatten mehrere gute Chancen. Nur belohnt haben wir uns dafür leider nicht. Stattdessen bekommen wir zwei Gegentore, die in der Entstehung zu einfach und damit unnötig waren.
Nach der Hinrunde hatte RWE schon 24 Punkte auf dem Konto. Seitdem kamen 17 weitere Zähler dazu. Warum lief es bei der Ausbeute in der zweiten Saisonhälfte nicht mehr so rund?
Das ist schwer zu sagen. Wir waren aus meiner Sicht in manchen Spielen besser, als es die Ergebnisse vermuten lassen, haben dann aber späte Gegentore kassiert. Aus unseren Torchancen haben wir zudem oft zu wenig gemacht, waren also nicht effektiv genug. Zu häufig haben wir einen hohen Aufwand ohne entsprechenden Ertrag betrieben. Mental haben wir uns davon aber nicht beeinflussen lassen. Wir haben immer daran geglaubt, Spiele gewinnen zu können und am Ende auch den Klassenverbleib zu schaffen.
Wie zufrieden bist du mit Deiner persönlichen Ausbeute von zwei Toren und fünf Vorlagen?
Zugegeben: Es hätten schon gerne ein paar mehr Scorerpunkte sein können. Ich stehe aber in erster Linie auf dem Platz, um der Mannschaft zu helfen. Das spiegelt sich nicht zwangsläufig immer bei der Anzahl der Torbeteiligungen wider. Daher fand ich auch die Kritik an mir bisweilen zu stark.
Kannst Du denn die Enttäuschung der Fans über die zurückliegenden Ergebnisse der Mannschaft nachvollziehen?
Uns geht es doch nicht viel anders. Wir stehen schließlich auf dem Platz, um die Spiele zu gewinnen. Das ist uns zuletzt leider nur selten gelungen. Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass wir unsere erste Saison in der 3. Liga bestreiten. Und das klar formulierte Ziel Klassenverbleib haben wir erreicht und müssen auch am letzten Spieltag nicht mehr zittern. Aber klar: Wir wollen und müssen wieder mehr Spiele gewinnen als zuletzt.
Welche Bedeutung hätte ein Erfolg zum Drittliga-Abschluss gegen den SC Verl?
Wir wollen den Fans im letzten Liga-Heimspiel auf jeden Fall noch einmal Spaß und Freude bereiten. Ein Erfolgserlebnis würde uns außerdem ein gutes Gefühl für das wichtige Finale im Niederrheinpokal gegen Rot-Weiß Oberhausen geben.
Wie ist Dein Eindruck vom SC Verl?
Ich habe großen Respekt vor dem Gegner. Die Mannschaft spielt guten Fußball und hat die Erwartungen durch den bereits frühzeitig feststehenden Klassenverbleib übertroffen. Ich rechne mit einem unterhaltsamen Spiel.
Du hast das Pokal-Endspiel bereits angesprochen. Was für eine Partie erwartest du gegen Rot-Weiß Oberhausen?
Wir bereiten uns auf das Finale vor, als würden wir auf einen Drittligisten treffen. Da es ein wichtiges Derby ist, werden wir 200 Prozent an Energie an den Tag legen müssen. Beide Teams wollen unbedingt in den DFB-Pokal. Daher wird das Duell sehr intensiv und umkämpft sein. Ich hoffe, die Unterstützung durch unsere Fans, wird uns helfen.
Du hast mit RWE bereits im DFB-Pokal gespielt. Welche Erinnerungen hast du an die Saison 2020/2021?
Bis in das Viertelfinale zu kommen, war eine unvergessliche Erfahrung. Dabei sogar einen hochkarätigen Bundesligisten wie Bayer 04 Leverkusen 2:1 nach Verlängerung zu bezwingen, war alles andere als üblich. Die Hoffnung auf eine Überraschung war zu jeder Sekunde da, mit viel Energie ist die uns sogar gelungen. Ich will das wieder erleben und mich mit solchen Gegnern messen. Ich habe große Lust auf den DFB-Pokal.
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