7. Februar 2024

Helmig und Lorenz: „FÖRDERWERK als Ort der Begegnung“

Interview mit der FÖRDERWERK-Führung über die gemeinsame Arbeit.

Arbeiten eng zusammen für den Erfolg des FÖRDERWERK (v. l. n. r.): Dirk Helmig, administrative Leitung FÖRDERWERK, Michael Lorenz, sportliche Leitung sowie Sportdirektor Christian Flüthmann.
Arbeiten eng zusammen für den Erfolg des FÖRDERWERK (v. l. n. r.): Dirk Helmig, administrative Leitung FÖRDERWERK, Michael Lorenz, sportliche Leitung sowie Sportdirektor Christian Flüthmann. (Foto: RWE)

Im letzten Sommer wurde die Leitung des FÖRDERWERK mit noch mehr rot-weisser DNA aufgefrischt: Dirk Helmig übernahm die administrative Leitung an der Seumannstraße und Rückkehrer Michael Lorenz ist seitdem für die sportliche Führung verantwortlich. Das Führungsduo gibt im Interview einen Rück- und Ausblick über die Geschehnisse im FÖRDERWERK.

Hallo Dirk, hallo Michael! Eure Aufgaben musste Sportdirektor Christian Flüthmann vorher allein stemmen. Könnt Ihr uns eure Arbeitsteilung erklären?
Michael Lorenz: Ich trage die konzeptionelle und strategische Verantwortung für die Trainer und Kader, mit einem Schwerpunkt ab der U16.

Dirk Helmig: Ich mach den Rest (lacht). Nein, ich bin aus dem Sportlichen raus. Es passt super: Im unteren Bereich ist Falk Kalthoff verantwortlich, Udo Platzer macht die U14 und U15. Alle haben RWE-Vergangenheit, das zeichnet uns aus. Die Arbeit auf verschiedene Schultern zu verteilen ist notwendig, um das Menschliche, was uns ausmacht, aufrecht zu halten. Wir brauchen hier insgesamt über 60 Mitarbeiter, damit das funktioniert. Ich führe Gespräche, kümmere mich um Verträge und halte den Kontakt zum DFB. Das macht Michael in sportlichen Fragen natürlich auch.

Lorenz: Das FÖRDERWERK soll ein Ort der Begegnung sein, auch für die Eltern. Menschlicher Umgang ist unsere Stärke, hier wirkt es nicht distanziert. Deshalb gibt es eine Konstanz in der Trainerbesetzung.

Michael, du bist im Sommer nach 13 Jahren zu RWE zurückgekehrt. Wie war der Neubeginn im FÖRDERWERK für dich?

Lorenz: Ich habe 2008/2009 bei der U16 erste Berührungspunkte mit der Jugendabteilung von Rot-Weiss Essen gesammelt. Die Platzanordnung und Gebäude gab es schon, ansonsten hat sich viel geändert. Bis auf Jugendtrainer Udo Platzer kannte ich niemanden mehr.

Helmig und Lorenz: „FÖRDERWERK als Ort der Begegnung“ – Rot-Weiss Essen
War zuvor sportlicher Leiter bei Arminia Klosterhardt: Michael Lorenz. (Foto: RWE)

Dirk, wie lange musstest du überlegen, als Vorstandsvorsitzender Marcus Uhlig dir vorgeschlagen hat, FÖRDERWERK-Leiter zu werden?

Helmig: RWE ist mein Verein. Als Spieler bin ich für jede Altersklasse in der Jugend bis zur ersten Mannschaft aufgelaufen. Als Trainer bin ich seit 2013 hier und habe nach der Tätigkeit für die U23 im Jugendbereich alles miterlebt, mit den Jahren auch die administrativen Aufgaben in Richtung DFB. Rot-Weiss Essen wird bis zum Ende mein Job sein, von daher war es auch jetzt der richtige Schritt. Mir war allerdings wichtig, dass wir mit Michael eine starke sportliche Leitung bekommen.

Auch infrastrukturell passiert gerade einiges: Das FÖRDERWERK bekommt ein eigenes Stadion und verbesserte Trainingsmöglichkeiten.

Lorenz: Das ist ein reines Fußballstadion, das heißt, Spieler und Trainer sehen sich an einem Fußballort – das ist viel wert! Es gibt mehr Möglichkeiten, was das Training angeht. Der Hybridrasen gibt mehr Halt und ist ganzjährig bespielbar. Das sind tolle Rahmenbedingungen.

Helmig und Lorenz: „FÖRDERWERK als Ort der Begegnung“ – Rot-Weiss Essen
Neben dem Jugendstadion samt Tribüne gibt es auch eine 100-Meter-Laufbahn und ein Sprinthügel auf dem modernisierten FÖRDERWERK-Gelände. (Foto: RWE)

Über welchen infrastrukturellen Zuwachs freut Ihr euch am meisten?

Lorenz: Aktuell wünschen sich alle Beschäftigten und Mitarbeitenden den Neubau des Warmgebäudes. Darauf freut sich das ganze FÖRDERWERK. Es ist tagtäglich eine Herausforderung, die passenden Räumlichkeiten zu finden. Wir können im Moment noch kein perfekter Ort der Begegnung sein. Trotzdem gelingt es uns, ein positives Lernumfeld zu schaffen.

Helmig: Auch die Kabinen haben einen nostalgischen Charme (lacht). Ein Lob an die Mitarbeiter, wie variabel und verständnisvoll das alle annehmen.

Zum Sport: Wie oft tauscht ihr euch mit Christian Flüthmann und mit Chefcoach Christoph Dabrowski und seinem Trainerteam aus?

Lorenz: Regelmäßig. Manchmal bekommen wir auch sehr spontan Plätze von Christian Flüthmann. Der zuständige Jugendtrainer entscheidet dann aufgrund der aktuellen Leistungsfähigkeit, wer oben mittrainieren darf.

Helmig: Das ist nicht selbstverständlich. Der Austausch ist sehr, sehr gut.

Mit Romero Gerres (U17) und Mats Preßler (U17) haben zwei sehr junge Spieler in der 1. Mannschaft mittrainiert. Ahmed Etri (U19) und Mats Brune (U19) wurden bereits eingesetzt, Lennart Bollenberg (U19) ist mit ins Sommer-Trainingslager nach Wesendorf gereist.

Lorenz: Das sind starke Zeichen der Anerkennung. Am Ende sind die Jungs selbst verantwortlich. Sie reifen schnell und unterschiedlich in ihrer Persönlichkeit – der eine braucht länger, der andere ist ehrfurchtsvoll. Ich sehe mich als Begleiter und Ratgeber.

Helmig und Lorenz: „FÖRDERWERK als Ort der Begegnung“ – Rot-Weiss Essen
Zuletzt fünfmal im Kader der Profis: U19-Spieler Ahmed Etri. (Foto: Endberg)

Inwieweit gilt die Philosophie, dass die Ergebnisse zweitrangig sind und die Entwicklung der Spieler im Vordergrund steht?

Lorenz: Die Entwicklung ist ein Ergebnis tagtäglicher Arbeit. Aber wir verbieten keinem, Spiele zu gewinnen. Ein Siegeswille ist auch notwendig, um am Ende höherklassig Fußball zu spielen.

Wie zufrieden seid Ihr mit den bisherigen Ergebnissen der FÖRDERWERK-Teams?

Lorenz: Insgesamt können wir zufrieden sein. Die individuelle Entwicklung bei Spielern und Trainern führt zu guten Ergebnissen. Unsere Trainingsumfänge sind außergewöhnlich.

Steckt ihr schon in der Kader-Planung für die kommende Saison?

Lorenz: Wir sind mittendrin. Wir spielen in der neuen DFB-Nachwuchsliga. Die Jungs sind frühzeitig deutschlandweit unterwegs. Jede Veränderung bringt neue Impulse und einen Motivationsschub.

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